Case study

Implementierung eines Netzanschlussportals für die Kommunalen Energienetze Inn-Salzach

Hintergrund

Mit den neuen regulatorischen Anforderungen aus § 8 EEG, und §§ 6, 9 NAV sind die Kommunale Energienetze Inn-Salzach vor die Herausforderung gestellt worden, eine effiziente digitale Schnittstelle für Netzanschlussanfragen bereitzustellen. Hierdurch sollen Endverbraucher eine einfache und effiziente Möglichkeit erhalten, Netzanschlussanfragen stellen zu können. Während die Regulierung nur die Möglichkeit zur Antragseinreichung durch den Endkunden vorschreibt, fehlen weitere Vorgaben zur Umsetzung eines durchgängigen Netzanschlussprozesses. Besonders herausfordernd: Der standardisierte Katalog der erforderlichen Eingabefelder ist umfassend, wurde jedoch erst kurzfristig vor der Umsetzungsfrist veröffentlicht, was den ohnehin knappen Zeitrahmen weiter verkürzt hat.

Ziele und Herausforderungen

Die Mission war klar: Eine digitale Schnittstelle schaffen, welche nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllt, sondern auch den gesamten Prozess für den Netzbetreiber effizienter und benutzerfreundlicher gestalten. ebsygon hat diese Aufgabe übernommen und die ursprünglichen Anforderungen um entscheidende Funktionen ergänzt:

  • Einfache Online-Antragstellung für Endverbraucher.
  • Erweiterte Rollenverwaltung, damit nicht nur Endverbraucher, sondern auch zertifizierte Installateure Anträge einreichen und aktualisieren können.
  • Automatische Gebietsprüfung, um sicherzustellen, dass Anträge nur für das Netzgebiet der Kommunale Energienetze Inn-Salzach gestellt werden.
  • Intelligentes Backend für Netzbetreiber, das sich in bestehende Systeme integrieren lässt.
  • Flexible Erweiterung durch modulare Anfragetypen, um auch über die regulatorischen Anforderungen hinaus Prozesse effizienter zu gestalten.
  • Ein Installateursverzeichnis, das Unternehmen die Verwaltung ihrer Fachkräfte erleichtert.

Unsere Lösung im Detail

1. Digitale Antragstellung leicht gemacht

Das Portal bietet eine intuitive Benutzerführung, die sicherstellt, dass Endverbraucher ihren Antrag einfach und vollständig einreichen können. Geführte Workflows und Validierungen im Frontend reduzieren Fehler und beschleunigen den Prozess.

2. Ein Multi-Rollen-Ansatz für mehr Effizienz

Nicht nur Endverbraucher, sondern auch zertifizierte Installateure können Anträge stellen und weiter bearbeiten. So wird sichergestellt, dass technische Details bereits vorab geprüft werden. Netzbetreiber wiederum haben einen direkten Überblick und können Anträge gezielt freigeben oder Rückfragen stellen.

3. Automatische Prüfung des Netzanschlussgebiets

Dank einer Geodatenprüfung erkennt das System sofort, ob sich eine Anfrage innerhalb des Netzgebiets befindet. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch unnötige Anfragen und manuelle Prüfungen.

4. Effiziente Bearbeitung für Netzbetreiber

Ein leistungsstarkes Backend sorgt für maximale Effizienz:

  • Einfache Bearbeitung und Verwaltung von Anfragen.
  • Direkte Kommunikation mit Antragstellern.
  • Integration in bestehende Systeme, damit Netzbetreiber weiterhin mit ihrer gewohnten Software arbeiten können.
  • Integration in Microsoft Tenant, sodass Benutzeraccounts weiterverwendet werden können.
5. Modulare Erweiterungen für den Praxisalltag

Neben den standardisierten Anträgen sind für die Zukunft weitere Anfragearten geplant, um den Praxisalltag zu erleichtern. Dazu gehören:

  • Änderungsanträge für bestehende Anschlüsse.
  • Kapazitätserweiterungen für wachsende Energiebedarfe.
  • Stilllegung von bestehenden Anschlüssen
  • Spartenübergreifende Anmeldung für Gas und Wasser
6. Das Installateursverzeichnis – eine wertvolle Ergänzung

Mit dem neuen Installateursverzeichnis können Installationsfirmen ihre Fachkräfte verwalten und sich offiziell registrieren. Das schafft nicht nur mehr Transparenz, sondern erleichtert auch die Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern, Fachbetrieben und Endkunden.

Interaktive Bearbeitungsmöglichkeit von Anfragen direkt im Browser

Die Einführung des Netzanschlussportals brachte klare Vorteile für alle Beteiligten:

  • Schnellere Bearbeitung durch automatisierte Prüfungen und optimierte Workflows.
  • Höhere Datenqualität, da Installateure direkt in den Prozess eingebunden sind.
  • Mehr Transparenz, da Endverbraucher und Fachfirmen jederzeit den Status ihrer Anträge nachverfolgen können.
  • Effizientere Prozesse, die auch über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
  • Bessere Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern, Installateuren und Endverbrauchern.

Fazit

Mit der Entwicklung des Netzanschlussportals hat ebsygon eine zukunftsfähige Lösung geschaffen, die nicht nur die regulatorischen Anforderungen erfüllt, sondern auch für mehr Effizienz, Transparenz und Benutzerfreundlichkeit sorgt. Die flexible Plattform unterstützt die digitale Netzanschlussverwaltung und bleibt offen für zukünftige Erweiterungen.